Tierische Kommunikation jenseits der Sprache im Franziska von Hohenheim Stift
Die BewohnerInnen des Franziska von Hohenheim Stiftes erfreuen sich am Kontakt mit den Co-Therapeutinnen Fenja und Nuri, denn sie vermitteln Lebensfreude, Wärme, Wohlbehagen und Glück. Als vom „DATB e.V. ausgebildetes und geprüftes Therapiebegleithundeteam (Deutscher Ausbildungsverein für Therapie-und Behindertenbegleithunde e.V.) kommt Martina Schmid bereits seit Frühjahr 2013 einmal wöchentlich mit ihrer Therapiebegleithündin „Fenja“ in das Franziska von Hohenheim Stift nach Unterjettingen. Heute übernimmt „Nuri“ diese wichtige Aufgabe.
Dieses Therapieangebot fand ursprünglich im Rahmen der Demenzkampagne „Vergiss-mein-nicht -Leben mit Demenz“ des Landkreises Böblingen in Kooperation mit der VHS Herrenberg statt und kann durch Spendengelder der Damen des heimeigenen Sonntagscafés bis heute weitergeführt werden. Die ortsansässige Firma „Friedrich Niethammer Holzbau“ spendet aktuell zusätzlich noch einige Termine dazu.
Heimleiterin Katarina Abel-Pfitzinger freut sich für die BewohnerInnen, zeigt sich aufgeschlossen und interessiert für neue Wege und unterstützt diese Therapieform mit den beiden Therapiebegleithündinnen Fenja und Nuri.
Unter Anleitung und Aufsicht von Martina Schmid, gelingt es den Australian Shepherd-Hündinnen zu jeder teilnehmenden Person einen persönlichen Kontakt aufzubauen. Ziel ist es, das Wohlbefinden eines kranken oder alten Menschen zu fördern, ihm Gelegenheit zu geben, emotional und sozial mit Mensch und Hunden in Kontakt zu kommen und dadurch auch sich selbst besser zu erfahren.
Fenja und Nuri sind extrem sanftmütig und sensibel und reagieren einfühlsam und geduldig sowohl auf die Bedürfnisse der HeimbewohnerInnen die noch relativ fit sind, als auch auf die an Demenz erkrankten Personen. Die beiden Hündinnen haben es während ihrer zweijährigen Ausbildungszeit von der Pike auf gelernt: Sie bauen besondere Beziehungen auf, können Gefühlsregungen und Gesten einschätzen und bewahren dabei immer die Ruhe.
Martina Schmid und ihre Therapiehunde schenken den BewohnerInnen abwechslungsreiche Stunden, vermögen sie zu aktivieren und in die Kommunikation zu gehen.
Mit Fenja und Nuri gelingt es auch, den älteren Personen zu helfen, die sich auf sprachliche Weise nicht oder nicht mehr ausdrücken können. Beide Tiere beruhigen ängstliche und unruhige Bewohner und wecken in ihnen Erinnerungen an vergangene Tage.
Die tiergestützte Intervention und Förderung ist eine Bereicherung für alle. So ergänzt sie ein umfangreiches Betreuungsangebot des Hauses. „Bemerkenswert ist die Ablenkung von Ängsten, Schmerzen und negativen Stimmungsschwankungen durch die Konzentration auf die Hunde“, erwähnt die verantwortliche Betreuungsfachkraft Silke Locher-Janzen. „Die emotionale Ebene wird ausgeglichen und der Zärtlichkeitsbedarf wird gedeckt“.
Ein Zärtlichkeitsaustausch und Körperkontakt ist natürlich nicht immer von Mensch zu Mensch möglich und/oder erwünscht. In diesem Fall übernehmen das die beiden vierbeinigen erfahrenen Therapiemädchen mit ihrem hohen Aufforderungscharakter sehr gerne. Sie legen sich den Menschen zu Füßen und sorgen für eine harmonische Kuschelzeit und einem enormen Wohlfühlfaktor, dabei berühren sie Herzen,- denn diese haben keine Demenz“!