Über 500 DRK-Angehörige sicherten über Weihnachten die Lebensadern im Landkreis - Vöhringer dankt ihnen für "außergewöhnlichen Dienst in schwierigen Zeiten"
"Sie leisten nicht nur am Heiligen Abend und den darauf folgenden beiden Weihnachtsfeiertagen einen außergewöhnlichen Dienst in schwierigen Zeiten, sondern beweisen dies auch in den gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit", erklärte Dr. Bernd Vöhringer in seiner Eigenschaft als Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen zum Auftakt der Heilig-Abend-Bescherung seines Kreisverbandes, die inzwischen zu den festen Traditionen des Roten Kreuzes im Landkreis Böblingen zählt. So auch wieder am diesjährigen Heiligen Abend. Der Auftakt fand, ebenfalls traditionell, im Großen Foyer des DRK-Zentrums auf dem Flugfeld Böblingen-Sindelfingen statt. Auf dem Areal befindet sich auch die DRK-Rettungswache Sindelfingen.
Auf die weltweiten multiplen Krisen, die beginnend mit der Covid-19-Pandemie vor rund drei Jahren und aktuell zusätzlich mit dem verheerenden Krieg in der Ukraine, der Klima- und Energiekrise sowie von Inflation und sozialen und gesellschaftslichen Verwerfungen über die Menschen hereingebrochen sind, spielte beim Start der Heilig-Abend-Bescherung auch DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl mit der Feststellung an, das Rote Kreuz unternehme nicht nur an den Weihnachtsfeiertagen alle Anstrengungen, um die Lebensadern der Menschen zu sichern. "Wir stellen uns im Landkreis Böblingen diesen gewaltigen Herausforderungen."
Vöhringer und Hesl wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß dieser "unersetzliche Dienst an der Gesellschaft" nur möglich sei, weil das Rote Kreuz als herausragendes "humanitäres Markenzeichen" von kompetenten, bestqualifizierten und hoch motivierten Haupt- und Ehrenamtlichen getragen werde, die in ihrem Verantwortungsfächer von zahlreichen Förderern und Freunden unterstützt würden. "Bei uns im Landkreis Böblingen ist das nun bereits seit fast 157 Jahren der Fall", betonte Hesl. Mit der "Operation Zukunft" sei mittlerweile im DRK-Kreisverband Böblingen ein Prozeß eingeleitet worden, um für kommende Herausforderungen, die sich bereits abzeichneten, gerüstet zu sein. Diese Zukunftssicherung liege nach seiner Überzeugung im vitalen Interesse des Staates, der aus diesem Grunde alle hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen müsse. Dieses sei unabdingbar und liege vor allem im berechtigten Interesse der Menschen. "Das Präsidium unseres Kreisverbandes hat aus dieser Erkenntnis heraus alle erforderlichen Weichen gestellt", unterstrich Hesl.
Liebevolle Vorbereitung
Die Verantworlichen des DRK-Kreisverbandes Böblingen mit Vizepräsident Dr. Bernd Vöhringer und Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl an der Spitze dankten den über 500 DRK-Angehörigen, die am Heiligen Abend sowie am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag Dienst hatten, mit kleinen Geschenken als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihren aufopferungsvollen Dienst. Unterstützt wurden sie dabei vom
stellvertretenden Kreisgeschäftsführer und Bereichsleiter Soziale Dienste Guido Wenzel, Rettungsdienstleiter Sven Peters sowie Sebastian Schleinitz, dem Regionalleiter Nord der DRK-Altenpflegeheime gGmbH im Landkreis Böblingen. Schleinitz, der erstmals an der Heilig-Abend-Bescherung des DRK-Kreisverbandes Böblingen teilnahm, zeigte sich begeistert darüber, daß den DRK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern auch auf diese Weise für ihren aufopferungsvollen Einsatz gedankt gedankt werde. "Das haben sie auch verdient und deshalb freue ich mich darüber."
Sonja Hein, Assistentin des Präsidenten und Kreisgeschäftsführers und darüberhinaus auch ehrenamtlich im DRK-Kreisverband Böblingen engagiert, hatte zusammen mit Dilnas Sofian Haggi und Rebecca Bäuerle die 37 großen Tüten, in denen die Geschenke für die verschiedenen DRK-Einrichtungen im Kreis verpackt waren, liebevoll zusammengestellt. Sie enthielten Kaffee, Gebäck und Süssigkeiten.
Dilnas Sofian Haggi und Rebecca Bäuerle bildet der DRK-Kreisverband erstmals auch für den Beruf einer Kauffrau für Büromanagment aus. Wie überhaupt der DRK-Kreisverband auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses beispielsweise im Rettungsdienst sowie in den Pflegeberufen schon seit Jahren besonderen Wert legt. "Die Auszubildenden sind die Zukunft der ,Marke Deutsches Kreuz`, gegründet auf den zentralen Werten der sieben DRK-Grundsätze", ist das Credo von Kreisgeschäftsführer Hesl.
Dr. Bernd Vöhringer übergab im Großen Foyer des DRK-Zentrums in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Sindelfingen als Dankeschön für die Angehörigen der DRK-Rettungswache Sindelfingen außerden einen Geschenkkorb. Ihn nahmen Rettungswachenleiter Jürgen Schmid, Carsten Moll und Isabel Rach für ihre Kolleginnen und Kollegen in Empfang.
Typisches Gericht, DRK-Ausstecherle und Rotkreuz-Plätzchen
Isabel Rach, seit zehn Jahren als DRK-Notfallsanitäterin tätig, war am Heiligen Abend von sieben bis 19 Uhr im Einsatz. Ihr ist wichtig, auch an solch besonderen Tagen Menschen in Not helfen zu können. "Das entspricht meinem Selbstverständnis. Und nach Schichtende kann ich ja im Kreis meiner Familie sein," freute sie sich. Für den Abend des 24. Dezember hatten sich übrigens die Diensthabenden in der Rettungswache Sindelfingen ein typisches Gericht vorbereitet: Saitenwürstle mit schwäbischem Kartoffelsalat.
Teilhaben an den weihnachtlich üblichen Leckereien durften alle DRK-Angehörigen samt den rund 23 000 Fördermitgliedern und Freunden des Roten Kreuzes im Landkreis Böblingen. So kredenzte Guido Wenzel, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Bereichsleiter Soziale Dienste, ein Lebkuchen-Rezept seine Mutter Elise im "Rot-Kreuz-Magazin" des DRK-Kreisverbandes Böblingen. Wenzels Mutter stammte aus dem Jagsttal und hat ihr handschriftliches Rezept ihrem Sohn Guido vermacht. Passend dazu bot Wenzel ein "Ausstecherle" in Form eines DRK-Rettungswagens an - eine wirkliche Besonderheit und gelungene Kombination mit dem Rezept seiner Mutter.
Darüberhinaus war weihnachtlichen Kartengrüßen von Präsident Michael Steindorfner und Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl ein köstliches Rezept für echte Rotkreuz-Plätzchen beigelegt. Ebenfalls eine schöne Geste, die viel Anklang gerade in diesen Zeiten fand.
"Funktionierendes Gesundheits- und Sozialwesen lebenswichtig"
Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl machte abschliessend noch darauf aufmerksam, daß nach einer zwei Tage vor dem Heiligen Abend veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung der Anteil derjenigen Erwerbstätigen, die an den Feiertagen arbeiten würden, im Gesundheits- und Sozialwesen in der Spitzengruppe liege. Im Gesundheits- und Sozialwesen liegt die Quote am Heiligen Abend immer noch bei 22 Prozent (gegenüber acht Prozent in anderen Bereichen) - und bleibe über die Feiertage auf diesem Niveau. "Das beweist doch erneut, welch ungeheuren Stellenwert zum Beispiel gerade auch das Rote Kreuz für Staat und Gesellschaft besitzt. Ein funktionierendes Gesundheits- und Sozialwesen ist lebenswichtig", erklärte mit großem Nachdruck des DRK-Kreisgeschäftsführer.
Nach der Bescherung im DRK-Zentrum für die Rettungswache und den Häuslichen Pflegedient führte der Weg von Vizepräsident Vöhringer über das DRK-Altenpflegeheim "Haus am See" in Böblingen und die Integrierte Leitstelle ebenfalls in Böblingen (Notruf 112 mit rund 87 000 Anrufen im Jahr), den Notfallarzt-Standort am Klinikum Böblingen in das Pflegezentrum Sindelfingen. Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl besuchte das "Haus am Pfarrgarten" in Renningen-Malmsheim, das "Haus am Rankbach" in Renningen, die Rettungswache Herrenberg sowie das "Haus am Sommerrain" in Herrenberg. Der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Guido Wenzel fuhr zur Bescherung in das "Haus am Zehnthof" in Aidlingen, das "Franziska-von-Hohenheim-Stift" in Jettingen sowie das "Haus am Ziegelhof" in Holzgerlingen. Rettungsdienstleiter Sven Peters übergab die Geschenke in den Rettungswachen Leonberg und Renningen-Malmsheim sowie an den Menüservice und den Häuslichen Pflegedienst in Leonberg. Sebastian Schleinitz hatte seine "Heilig-Abend-Premiere" schliesslich im Seniorenzentrum Magstadt, im "Haus am Widdumhof" und im "Haus am Marktplatz" - beide in Rutesheim.